In Österreich stieg laut Amway Global Entrepreneurship Report 2016 die Einstellung zur Selbständigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent. Dagegen sank in wichtigen Wachstumsmärkten wie China und der Türkei der Wunsch, ein Unternehmen zu gründen. Beim Unternehmergeist, dem Amway Entrepreneurial Spirit Index (AESI), liegt Österreich weiterhin vor Deutschland.

 

Weltweit größter Zuwachs in Österreich und Japan

66 Prozent der Österreicher haben eine positive Einstellung zur Selbständigkeit. Das sind 15 Prozent mehr als 2015 (51 Prozent). Gemeinsam mit Japan (2016: 78 Prozent) verzeichnet Österreich damit den höchsten Anstieg im internationalen Vergleich.

Norbert Kailer, Vorstand des Instituts für Unternehmensgründung und Unternehmensentwicklung der Johannes Kepler Universität Linz, zu den Gründen: „Die gezielte Förderung des Unternehmergeistes auf mehreren Ebenen wirkt. So hat die einschlägige Berichterstattung in allen Medien über Start-Ups und Erfolge von Jungunternehmen deutlich zugenommen. Politische Aussagen zur Bedeutung des Unternehmergeistes und zur Schaffung geeigneter Rahmenbedingungen nehmen zu. Auch Studien zeigen diese erfolgreiche Entwicklung auf. Nicht zuletzt wird auch die Infrastruktur weiter ausgebaut, insbesondere durch die Förderung von Inkubatoren, studentischen Prä-Inkubatoren und Accelerator-Programmen.“

Im DACH-Raum liegt die Schweiz mit 88 Prozent vor Österreich, Deutschland mit 63 Prozent dahinter. Global sehen 77 Prozent die Selbständigkeit positiv (2015: 75 Prozent), europaweit sind es 74 Prozent (2015: 72 Prozent).

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Weniger Türken, Mexikaner, Chinesen und Vietnamesen wollen Unternehmen gründen

Die Studie fragte nicht nur die Einstellung zur Selbständigkeit ab. Sie untersuchte auch, ob die Befragten für sich persönlich die Gründung ihres eigenen Unternehmens in Betracht ziehen.

In Österreich sehen trotz deutlich verbesserter Einstellung zur Selbständigkeit unverändert 29 Prozent diesen Berufsweg als persönliche Option. Deutschland liegt mit 27 Prozent dahinter, die Schweiz mit 45 Prozent voran.

Deutliche Rückgänge gab es in einigen global aufstrebenden Märkten: 6 Prozent weniger Türken können sich den Start ihres eigenen Unternehmens vorstellen (Rückgang auf 46 Prozent). Unter den Mexikanern sind es 7 Prozent weniger (Rückgang auf 73 Prozent), unter den Chinesen um 11 Prozent weniger Rückgang (auf 51 Prozent). Das stärkste Minus von 13 Prozent gab es in Vietnam, wo sich nur mehr 58 Prozent mit dem Gedanken anfreunden können, sich selbständig zu machen.

Im weltweiten Schnitt sind 43 Prozent offen für die Gründung ihres eigenen Unternehmens, europaweit sind es 39 Prozent. Die Lateinamerikaner können sich am häufigsten den Schritt in die Selbständigkeit (71 Prozent) vorstellen. Dahinter folgen die Asiaten (50 Prozent) und Nordamerikaner (47 Prozent).

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Österreich beim AESI weiterhin vor Deutschland

Der 2015 eingeführte Amway Entrepreneurial Spirit Index (AESI) kombiniert drei Faktoren: Die Erwünschtheit Unternehmer zu sein, die Stabilität des Gründungswillens gegenüber der Ablehnung von Freunden und Familie sowie die Einschätzung des eigenen Wissens und der eigenen Ressourcen.

Im Schnitt liegt der AESI weltweit bei 50, in Europa bei 45. Spitzenreiter sind Vietnam mit 81, Indien mit 80 und Thailand mit 74. Die Schweiz erreicht mit 45 genau den europäischen Durchschnitt, als nächstes DACH-Land folgt Österreich mit 36, zuletzt Deutschland mit 34. Schlusslichter sind Bulgarien und Japan mit jeweils 26.

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Über den Amway Global Entrepreneurship Report

Der Amway Global Entrepreneurship Report hinterfragt, wie die Menschen weltweit das Unternehmertum sehen. 2016 wurde er zum siebenten Mal durchgeführt. Unter den 50.861 Befragten weltweit war ein repräsentatives Sample aus 1.000 Österreichern über 15 Jahren. Zu den 45 AGER-Ländern zählen 25 EU-Staaten (alle außer Malta, Luxemburg und Zypern), Australien, Brasilien, Kanada, China, Kolumbien, Indien, Japan, Südkorea, Malaysia, Mexiko, Norwegen, Russland, die Schweiz, Südafrika, Taiwan (neu 2016) Thailand, die Türkei, die Ukraine, die USA und Vietnam. Die Studie wurde als Face-to-Face-Befragung mit Hilfe eines vorgegebenen Fragebogens umgesetzt.