• In der Schweiz (33 Prozent) sehen nur 38 Prozent der Frauen den Schritt ins Unternehmertum als persönliche Option, weltweit sind es 52 Prozent.
  • Deutlich weniger Schweizerinnen (38 Prozent) können sich den Schritt in die Selbständigkeit vorstellen als Männer (46 Prozent)
  • Schweizerinnen gründen nur ein Viertel der nationalen Start-Ups.

AGER_Female_Entrepreneurship_2016_CHDer Amway Global Entrepreneurship Report 2016 (AGER) untersuchte die Einstellung zur Selbständigkeit in 45 Ländern. Befragt wurden 50.681 Personen. Teil des AGER ist der Amway Entrepreneurial Spirit Index (AESI), eine Messgrösse für den Unternehmergeist. Der weltweite AESI beträgt 50 Punkte. Frauen halten bei 47 Punkten, in Europa sind es 41 Punkte. Schweizer Frauen erzielten 42 Punkte.

Die drei Dimensionen des AESI zeigen die Gründe für die im weltweiten Vergleich geringere Punkteanzahl der Schweizerinnen:

  • Hauptgrund für den im internationalen Vergleich niedrigeren AESI-Wert ist die Überlegung, eine Karriere als Selbständige zu machen. Diese Option ziehen nur 38 Prozent der Schweizerinnen für sich in Betracht. Weltweit sind es 52 Prozent der Frauen, europaweit 42 Prozent. Die Schweizer Männer sehen das Unternehmertum stärker als persönliche Möglichkeit (46 Prozent).
  • Schweizer Frauen (39 Prozent) fühlen sich besser vorbereitet für die Gründung als europäische (34 Prozent), aber weniger gut als der Durchschnitt aller Frauen weltweit (41 Prozent). Ein Aspekt des Unternehmertums bereitet ihnen besonderes Kopfzerbrechen: 13 Prozent der Schweizerinnen würden sich bei der Kundenakquise sehr unwohl fühlen, aber nur 7 Prozent der Schweizer Männer.
  • Schweizerinnen sind gegenüber sozialem Druck stabiler als die Männer: 49 Prozent würden sich von Familie und Freunden nicht von der Gründung ihrer Firma abbringen lassen, von den Schweizern stimmen nur 42 Prozent zu. Europaweit teilen 45 Prozent aller Frauen diese Überzeugung, weltweit sind es 47 Prozent.

Wenige Start-Up-Gründerinnen

2016 wurden im Schweizer Handelsregister 41.336 Unternehmen neu eingetragen. Die 41.000er-Grenze wurde damit zum dritten Mal in Folge überschritten, bestes Jahr bleibt weiterhin 2014 (41.588). Dabei zeigt eine Auswertung der Gründer von startups.ch, einer Plattform für neue Unternehmen, deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: ¼ der Gründer sind weiblich und ¾ sind männlich. Dieses Verhältnis ist im Vorjahresvergleich konstant geblieben.

Unternehmertum wird wichtiger

Deutlich mehr Schweizerinnen (48 Prozent) als im internationalen Schnitt denken, dass in fünf Jahren mehr Selbständige (Voll- oder Teilzeit) arbeiten werden als heute. Europaweit sind 35 Prozent der Frauen dieser Ansicht.

„Der AGER zeigt einen signifikanten Konflikt zwischen dem erwarteten, zukünftigen Arbeitsumfeld, und den eigenen Fähigkeiten und Kenntnissen, um darin erfolgreich zu sein“, so Michael Meissner, Director Corporate Affairs Amway Europe. Er fordert: „Jedes Unternehmen und jede Gesellschaft in Europa muss sicherstellen, dass wir jeden, ungeachtet seines oder ihres Geschlechts, befähigen, in dem Umfeld zu arbeiten, in dem sie es möchten. In Bezug auf das Unternehmertum bedeutet das, die notwendigen Unternehmer-Skills zu lehren. Und es bedeutet, einen Rahmen zu schaffen, in dem sich Unternehmer entwickeln können. In dem sie Fehler machen können. Und in dem sie ihr eigenes Projekt auf den nächsten Level bringen können. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die bestehenden Aktivitäten nicht ausreichen.“

Das unterstreichen auch die globalen Resultate:  Weltweit erwarten 39 Prozent eine zunehmende Bedeutung der Selbständigkeit. Gleichzeitig verlagern immer mehr Unternehmen Vertragsarbeit hin zu flexiblen Arbeitskräften. Dieser Trend ist bekannt als „Flex-Economy“ oder „Gig-Economy“. Daher bergen die AGER-Ergebnisse grosse Herausforderungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, und für jede und jeden EinzelneN.

Alle Ergebnisse des AGER lesen Sie hier.